Chronik

1821

In diesem Jahr wurde in Niederlandin ein Spritzenhaus errichtet. Dieses stand am Teich neben der Schmiede, im heutigem „Heinersdorfer Weg“.

 
1822

Eine vierrädrige Feuerspritze für das Dorf Niederlandin wurde angeschafft. Zur Brandstelle musste die Spritze innerhalb des Dorfes mit Muskelkraft gezogen werden, brannte es außerhalb so wurden 4 Pferde vorgespannt. Welche Regelung zur Bedienung der Spritze damals getroffen war, ist uns heute leider nicht bekannt.

1832

Der Oberpräsident der Provinz Brandenburg erlässt am 30. Oktober die „Feuerlöschordnung für das platte Land im Potsdamschen Regierungsbezirk“. In den 29 Paragraphen dieser Ordnung, wird beispielsweise geregelt dass jeder Kreis in Feuerlöschdistricte aufgeteilt wird, und für jedes dieser Districte ein Commissarius gewählt wird, dem die Leitung und Revision des Löschwesens obliegt. In jeder Ortschaft soll eine Spritze, ein Wasserwagen, mehrere Leitern vorhanden sein. Auch soll ein Spritzenmeister bestellt werden, vorzugsweise sollte hierzu ein Schmied gewählt werden. Für die Unterhaltung und Anschaffung der Feuerlöschinstrumente und der Spritzenhäuser mussten Vorwerk(Gut), Gemeinde und Kirche(sofern diese Vermögen hatte) je ein Drittel der Kosten übernehmen. Jeder Ort sollte spätestens drei Monate nach Veröffentlichung dieses Dokuments seine eigene Dorffeuerlöschordnung erlassen.

1833

Am 1. August wurde in Hohenlandin die „Local – Feuerlöschordnung für Hohen-Landin“ erlassen. So sollte nun geregelt sein, wie sich die Bürger im Falle eines ausbrechenden Feuers, verhalten müssen. Im § 24 der selbigen ist z.B. bestimmt dass die öffentlichen Wasserwagen zu keinem anderen Gebrauche benutzt werden dürfen und stets zur geeigneten Jahreszeit mit Wasser aufgefüllt an Ort und Stelle stehen müssen.

1835

Nicht ganz so schnell wie eigentlich gefordert erließ die Obrigkeit von Niederlandin am 12. Mai die „Feuerlöschordnung für Niederlandin.“ Hierin war nun deutlich geregelt wie sich die Ortsbewohner bei Bränden verhalten mussten. Aus jedem bewohnten Hause musste ein Mann für den Dienst an der Spritze bestimmt werden. Insgesamt waren 12 Mann zur Bedienung der Spritze erforderlich. Das Vorwerk stellte die 4 Pferde zum Fortschaffen der Spritze, die Gemeinde die Pferde für die beiden Wasserwagen. Alarmiert wurden die Löschmannschaften durch das Sturmläuten der Kirchglocken, oder nachts durch den Hornruf des Nachtwächters. Auch musste jeder Haushalt einen Löscheimer und eine Feuerleiter vorhalten.

 
1847

Der Minister des Innern erließ am 11. Oktober die „Feuer- und Löschordnung für das platte der Provinz Brandenburg“. Diese ist gegenüber der vorigen verbessert worden und auch umfangreicher und umfasst insgesamt 79 Paragraphen.

1859

Am 14. August kam es in Niederlandin zu einem gewaltigen Großfeuer bei dem die Häuser hinter der Kirche abbrannten. 15 Familien verloren bei dem Brand ihr ganzes Hab und Gut, drei Menschen kamen ums Leben. Es grenzte fast schon an einem Wunder das nicht ganz Niederlandin ein Opfer der Flammen wurde und auch die Kirche nicht abbrannte. Viele Häuser hatten damals noch mit Schilfrohr gedeckte Dächer. Es waren zahlreiche Spritzen der Umgebung zur Hilfe gekommen. Nach dem Brand wurde das „lange Haus“ erbaut, welches heut noch steht.

1864

Hauptmann a. D. von Schmeling-Diringshofen zu Niederlandin ist zum Feuerlöschcommissarius für den 4. Bezirk des Kreises Angermünde gewählt worden. Ihm wurde nun die Überwachung des Löschwesens und Revision der Löschgeräte anvertraut. Er war auch der Leiter der Löschmannschaften bei Bränden. Neben den beiden Landin gehörten noch andere Ortschaften zum 4. Bezirk wie z.B. Stendell und Heinersdorf.

1865

In einem Schreiben des Landrats von Buch an die Polizei Obrigkeit von Hohen-Landin vom 10. Januar wird darauf hingewiesen, dass die Bestimmungen der Local Feuerlöschordnung Hohenlandin durch die Provinzialfeuerlöschordnung vom 11. Oktober 1847 ergänzt wurden. Die Feuerleitern in Hohenlandin waren noch nicht mit Rollen und Stützen versehen obwohl § 39 dies forderte. Auch gab es Uneinigkeit mit der Unterhaltung der Feuerlöschgerätschaften, da die Local- Feuerlöschordnung diesbezüglich keine Regelung enthielt. Im § 46 der Provinzial Feuerlöschordnung war dies jedoch eindeutig geregelt. Vorwerk, Gemeinde und Kirche hatten je ein Drittel der Kosten zu tragen. Die königliche Regierung ordnete an dass die Spritzenproben und Revision der Löschgeräte zweimal jährlich und zwar im Frühjahr und im Herbst zu erfolgen hatten. Mängel mussten sofort beseitigt werden. Bislang wurden die Spritzenproben nur alle zwei Jahre durchgeführt. Am 7. Juni wurde in Angermünde die erste freiwillige Feuerwehr des Kreises und der ganzen Uckermark gegründet.

1885

Am 29. Mai gegen 11:30 Uhr brannte der Kuhstall des Müllers Riebe in Niederlandin. Es verbrannten 6 Kühe, Wagen und verschiedene Ackergeräte. Der günstige Südwind bewahrte die Bewohner vor größerem Unglück.

1888

Am 12. Juni brannte der mit Heu und Stroh gefüllte Stall des Büdners Gudenschwager zu Niederlandin(Ausbau) ab. Das benachbarte Wohnhaus konnte gerettet werden.

1896

Am Abend des 8. Dezember brach in Niederlandin ein Feuer aus welches die Scheune und den Stall des Gastwirt Dahms, sowie die Scheune des Büdners Gudenschwager einäscherte.

1901

In der Nacht vom 4. zum 5. Mai entstand auf dem Gutshof Niederlandin ein Großfeuer, welches drei Familienhäuser des Gutes sowie die Scheunen und Ställe der Bauergutsbesitzer Küß und Wilke in Schutt und Asche legte. Einige Schweine, Ziegen und Hühner waren mitverbrannt. Neben zahlreichen Spritzen der Umgegend waren auch die freiwilligen Feuerwehren aus Angermünde, Schwedt und Vierraden zur Hilfe geeilt. Das Feuer war vermutlich Werk eines Brandstifters.

1904

Am Nachmittag des 17. Januar gegen 3 Uhr brannte der große Ochsenstall des Gutes Hohenlandin nieder. Durch den starken Funkenflug entstanden noch weitere kleine Brände auf dem Schulhof und an der Schäferei, die jedoch in der Entstehungsphase gelöscht werden konnten. Die umliegenden Gebäude, die alle massiv erbaut waren, konnten gerettet werden.

1908

Am 13. November trat die „Polizeiverordnung betreffend das Feuerlöschwesen im Kreise Angermünde“ in Kraft. Dieses Dokument forderte dass in jedem Orte des Kreises mindestens eine Pflichtfeuerwehr bestehen müsse. Alle männlichen Einwohner vom 18. bis zum 60. Lebensjahr waren damit feuerlöschpflichtig. Diese Verordnung hatte zur Folge dass auch in beiden Landin Pflichtfeuerwehren gebildet wurden. Alarmiert wurden die Pflichtfeuerwehren durch Sturmläuten der Kirchglocken oder durch Signalhorn. Die Leitung der Pflichtfeuerwehr lag in den Händen des Gemeinde- oder Gutsvorstehers.

1910

Auszug aus der Schulchronik von Hohenlandin: „ Sonntag, den 27. November 1910, bemerkte man abends am Himmel einen hellen, roten Schein. Wenige Augenblicke später hörte man durch die Stille des Feiertags das elektrisierend wirkende Horn des Wächters tönen. Im Nu belebte sich unser Dorf. Dunkle Gestalten eilten zum Spritzenhaus, zogen die Dorfspritze heraus. Vor standen auch schon Pferde, anspannen und losfahren war das Werk von heute, galt doch den Brüdern im Nachbardorf Niederlandin. Lärmend und johlend rannte die Dorfjugend hinterher, hastig aber schweigend eilten die Männer herbei. Den schaurigen Feuerherd bildete die Scheune des Bauern Heuer. Nachdem die Feuerwehren beider Dörfer vereint vorgingen, gelang es ihnen das Feuer auf die Scheune zu beschränken. Die übliche Masse der nichts tuenden Gaffer hatte sich auch dieses Mal angesammelt.“

1911

Im März brannte eine Strohmiete des Bauernhofbesitzers Gustav Nicks im Hohenlandiner Vorwerk Augustenhof. Das Feuer drohte auf die nur 3 Meter entfernt gelegene Lehmfachwerkscheune überzugreifen. Durch die schnelle Hilfe mehrerer Einwohner wurde das Feuer gelöscht. Die eiligst herbeigebrachte Dorfspritze musste nicht mehr in Tätigkeit treten. Vermutlich entstand der Brand durch einen Landstreicher der in der Scheune schlief und seinen Zigarettenstummel glühend wegwarf.

1912

In der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November trieben Brandstifter ihr Unwesen in Niederlandin. Im Dorf wurde gerade die Hochzeit vom Sohn des Gemeindevorstehers Küß gefeiert, woran das halbe Dorf teilnahm. Plötzlich um 1 Uhr schollen die gellenden Rufe: „Feuer“ durch die Feier. Es brannte die Fachwerkscheune des Halbbauern R. Brehmer. Das Feuer sprang auch auf einen angrenzenden Stall über so dass die Rettung des Viehs nicht mehr gelang. 6 Rinder, Geflügel und die gesamten Korn- und Futtervorräte wurden ein Opfer der Flammen. Trotz anstrengender Arbeit der Löschmannschaften griff das Feuer auch noch auf den massiven Stall des Büdners Rohde über und legte diesen in Asche. Die Scheune konnte gehalten werden, wäre aber auch um ein Haar abgebrannt, in ihr fand man eine Kerze in einer in Petroleum getränkten Zigarrenkiste. Neben der Ortsspritze waren die aus Hohenlandin und Heinersdorf erschienen. Die Schäden wurden nur zum Teil durch Versicherung gedeckt.

 
1914

Am 23. Februar brannte die zum Rittergut Hohenlandin gehörige große Feldscheune und rief sämtliche Spritzen der Nachbardörfer herbei. Den Löschmannschaften gelang es die stark bedrohte Schäferei, dessen Luken bereits zu brennen begannen, zu retten. Der entstandene Schaden war durch Versicherung gedeckt. Vermutliche Brandursache war Brandstiftung.

1919

Am Vormittag des 6. November brannte in Hohenlandin die Scheune des Bauernhofbesitzers Gennrich nieder. Das Vieh konnte gerettet werden jedoch wurden die Erntevorräte ein Opfer der Flammen.

1922

Das alte Spritzenhaus von Niederlandin wurde abgerissen und an gleicher Stelle ein neues in massiver Bauweise errichtet. Am 09. Juli gründeten 12 Freiwillige Feuerwehren des Kreises, in Schwedt a. O. den Kreisfeuerwehrverband Angermünde.

1925

Am Dienstag den 15. September stand gegen 10 Uhr plötzlich eine große Strohmiete des Niederlandiner Gutes in hellen Flammen. Ein paar kleine Kinder von 4-5 Jahren hatten mit Feuer gespielt. Löschversuche der sofort herbeigeeilten Niederlandiner Pflichtfeuerwehr wurden bald abgebrochen, da diese sowieso aussichtslos gewesen wären. Man ließ die Miete kontrolliert herunterbrennen. Glück war das der Wind günstig stand und keine weiteren Gebäude bedroht waren.

1929

Gründungsjahr der freiw. Feuerwehr Niederlandin

Weil in diesem Jahr die Beschaffung eines neuen Löschgerätes für die Gemeinde Niederlandin bevorstand, da die alte Spritze nicht mehr den Anforderungen der Zeit entsprach, war dem Gemeindevorsteher Theodor Küß klar, dass Niederlandin auch eine schlagkräftige, gut ausgebildete freiwillige Feuerwehr benötigt. In einigen Nachbardörfern wie z.B. Heinersdorf und Meyenburg waren bereits freiwillige Wehren gegründet worden, und man hatte mit diesen gute Erfahrungen gemacht. Auf Einladung des Gemeindevorstehers Küß fand am 1. Juli 1929 im Gasthof Brehmer die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr statt, zu der sämtliche feuerlöschpflichtige Männer eingeladen waren. Nach einem interessanten Vortrag des Kreisverbandvorsitzenden Lange aus Schwedt wurde die Wehr gegründet. Es ist nicht sicher wie viele Leute den ersten Stamm der Wehr bildeten. Folgende Gründungsmitglieder sind uns bekannt: Reinhold Joger, August Maasch, Wilhelm Kämke, Wilhelm Heuer jun., Karl Maasch, Otto Patzwaldt, Fritz Schmock und Erich Grunz. Somit war nun die „Freiwillige Feuerwehr Niederlandin“ gegründet. Sie war die 40. Wehr des Kreises Angermünde. Zum ersten Oberführer der Wehr wurde der Schmiedemeister Reinhold Joger gewählt. Dieser hatte schon seit Jahrzehnten das Amt des Spritzenmeisters inne, und seine Aufgaben immer bestens erfüllt. Mit einem dreifachen „Gut Wehr“ wurde die Gründungsversammlung beendet.


Schon neun Tage nach der Gründung wurde die junge Wehr in den Brandenburgischen-Provinzial-Feuerwehrverband aufgenommen, und dem Kreisverband Angermünde zugeteilt. In weiteren Versammlungen wurden Satzungen und Dienstordnung beschlossen. Außerdem mussten Regelungen für den Vorspanndienst der Pferdebesitzer getroffen werden. Bei der Ausbildung erhielt man große Unterstützung von Kameraden der Schwedter Wehr. Ständig übte man mit Geräten, und anfangs noch mit der über 100 Jahre alten Spritze. Auch exaktes Fußexerzieren stand auf den Dienstplan der Wehrleute.


Ein großer Tag für die junge Wehr war die Abnahme und Übergabe der Kleinmotorspritze am 17. September. Neben Kreisbrandmeister Nölte aus Angermünde und Kreisversicherungskommissar Falkenberg war auch der Kreisverbandsvorsitzende Lange aus Schwedt dabei anwesend. Die Kleinmotorspritze „Triumph“ der Firma Koebe aus Luckenwalde, war zu dieser Zeit das modernste Kleingerät und wurde der Gemeinde zum Vorzugspreis von 1500 Mark von der Feuersozietät der Provinz Brandenburg geliefert. Die Spritze lieferte 400 – 500 l Wasser in der Minute. Sie war auf einen offenen, vollgummibereiften Anhänger gelagert. Auch drei Saugschläuche, 3 Strahlrohre, ein Verteiler, zwei Schlauchhaspeln, sowie Werkzeuge fanden auf dem Anhänger Platz. Der Anhänger konnte sowohl von Hand gezogen werden, hinter den Pferdemannschaftswagen oder auch an Kraftwagen angehangen werden. Auch der Kreis Angermünde gab eine große finanzielle Beihilfe zu Beschaffung des Gerätes, der elften Motorspritze im ganzen Kreise. Die junge Wehr war mit Recht stolz auf ihr neues Gerät und der Feuerschutz war damit auch in den Nachbargemeinden wesentlich verbessert worden. Als erster Maschinist war der Kamerad Otto Patzwaldt ausgebildet worden.


Im Oktober bekam die Niederlandiner Wehr von der Feuersozietät 6 komplette Feuerwehrausrüstungen bestehend aus Helm, Drillichrock und Blankledergurt mit Schloss, kostenlos zur Verfügung. Die weiteren Ausrüstungen mussten teils auch durch Spenden finanziert werden, da die Vereinskasse als auch die Gemeindekasse erschöpft waren. Man muss bedenken dass 1929 auch das Jahr der Weltwirtschaftskrise war. Trotzdem gelang es die Wehr komplett zu uniformieren. Am Sonntag den 10. November konnte sich die junge Niederlandiner Wehr der Abnahme durch den Kreisbrandmeister stellen. Zahlreiche Gäste und Kameraden von Nachbarwehren waren hierzu erschienen. Die Wehr zeigte sowohl im Fußexerzieren als auch im praktischen Brandangriff was sie von den Schwedter Instrukteuren gelernt hatte, sodass die erbrachten Leistungen vom Kreisbrandmeister Nölte mit „gut“ bezeichnet wurden. Er übergab die Wehr an den Kreisverbandvorsitzenden Lange, welcher die Wehr auf die Dienstordnung verpflichtete und der Gemeinde für das Vertrauen in die Wehr sowie der Beschaffung der Kleinmotorspritze dankte. Gemeindevorsteher Küß dankte allen Anwesenden für das Interesse dass sie der Wehr und der ganzen Gemeinde entgegengebracht hatten, besonders dem Angermünder Motorlöschzug der extra zur Abnahme nach Niederlandin gekommen war. Die Nachfeier leitete Lehrer Maack mit seinem geschulten Chor. Ein Tänzchen hielt die Kameraden noch lange beieinander.

1930

Am 9. Januar rückte die junge Niederlandiner Wehr zu ihren ersten Einsatz aus. Im Nachbardorf Berkholz brannte die strohgedeckte Scheune des Bauernhofbesitzers Miers. Durch die ungeheure Schnelligkeit des Brandes konnte man von der Scheune nichts mehr retten. Am 1. April ertönte kurz nach 5 Uhr abends erneut Feueralarm. Die Freiw. Feuerwehr Niederlandin und die Pflichtfeuerwehr Hohenlandin rückten zu einem Feuer ins Nachbardorf Schönermark aus. Dort stand die 40m lange Scheune des Landwirts Martin Schulz in Flammen. Durch die vereinten Bemühungen der neun anwesenden Wehren konnte verhindert werden, das weitere Gebäude den Flammen zum Opfer fielen. Besonders gut bewährte sich bei diesem Einsatz die Motorspritze Niederlandin.


Als am 18. Juni die Nebelhörner zum Einsatz riefen sah man schon vom weiten eine große Rauchwolke über die Niederlandiner Heide aufziehen. Zwischen Pinnow und Julienwalde war ein Waldbrand entstanden. Zur Löschung des Brandes kamen von allen Seiten aus Mannschaften. Durch die Nähe zum Felchowsee konnten die Motorspritzen aus Angermünde und Landin in Tätigkeit treten und insgesamt 8 Strahlrohre zur Brandbekämpfung vornehmen. Nach zwei Stunden war das Feuer unter Kontrolle. Etwa 25 Morgen Wald wurden vernichtet.

1931

Am 4. Januar begann in Schwedt ein Vorbereitungskursus für Oberfeuerwehrmänner und Brandmeister der Freiwilligen Feuerwehr. An diesen Lehrgang nahm auch der Oberführer der FF Niederlandin, Reinhold Joger teil. Der letzte Kurs fand am 15. März statt. Die Oberfeuerwehrmannprüfung wurde im April erfolgreich abgelegt. Am 12. Februar wurden die freiw. Feuerwehr Niederlandin sowie die Pflichtfeuerwehren Hohenlandin und Felchow zu einen Brand nach Pinnow gerufen. Dort war infolge eines Kurzschlusses die Mädchenstube des Herrenhauses in Brand geraten. Der Brand konnte von Bewohnern jedoch noch in der Entstehungsphase gelöscht werden, so dass die Wehren nicht mehr tätig werden mussten.

In der Nacht vom 30. zum 31. Mai brach in Hohenlandin ein Schadenfeuer aus das leicht größere Ausmaße hätte annehmen können. Die Strohmiete des Landwirts Gaege stand plötzlich in hellen Flammen. Durch das Feuer war Gaege´s rohrgedeckte Scheune welche nur 8m entfernt stand in großer Gefahr. Zum Glück kamen gerade mehrere Mitglieder des Kriegervereins vorbei die auf den Weg zu einer Hochzeit nach Augustenhof waren. So konnte schnell Feueralarm gegeben werden und der Brand zügig gelöscht werden. Im Oktober wurde der Gemeinde Niederlandin durch die Feuersozietät der Provinz Brandenburg eine finanzielle Beihilfe für Feuerlöschzwecke zur Verfügung gestellt.

Im Dezember musste sich der Arbeiter Ernst Bergemann aus Schwedt vor dem Schöffengericht verantworten. Bergemann der seit Januar 1931 von seiner Frau aus Hohenlandin getrennt lebte, wollte sich nach einer durchzechten Nacht am 30. Mai mit seiner Frau versöhnen. In Schwedt klaute er sich ein Fahrrad und fuhr damit nach Hohenlandin. Da ihm seine Frau aber keinen Einlass gewährte steckte er die Scheune des Gaege in Brand umso seine Frau aus dem Haus zu locken, was dann auch gelang. Bergemann gestand und wurde zu 1 ½ Jahren Zuchthaus verurteilt.Zu Sylvester feierte die FF Niederlandin im Gasthof Brehmer ihr Wintervergnügen. Trotz der großen Not und Sorgen dieser Zeit wurden die Kehlen tüchtig gelöscht und das Tanzbein bis in die frühen Morgenstunden des neuen Jahres geschwungen.

1932

Die Mannschaftstärke der Freiw. Feuerwehr Niederlandin betrug 1932, 17 aktive Kameraden. Im Mai bekommt der Niederlandiner Oberführer Reinhold Joger vom preußischen Minister des Innern das staatliche „Erinnerungszeichen für Verdienste um das Feuerlöschwesen“ verliehen. Joger war vor Gründung der Freiwilligen Feuerwehr schon 30 Jahre Spritzenmeister von Niederlandin gewesen.
 

1933

Die Machtergreifung

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar änderte sich auch für die Freiw. Feuerwehren einiges, wenn auch nur anfangs in kleinen Schritten. So durften sich die Wehren ihre Führer nicht mehr selber wählen, sondern wurden bestimmt. Das bis dahin übliche „Gut Wehr“ am Ende von Versammlungen und Übungen wurde allmählich von dem „ Sieg Heil auf die Führer unseres Vaterlandes“ verdrängt. Am 14. April wurde die Niederlandiner Wehr zum Brand eines Kaffhaufens im Ort gerufen. Nur zehn Tage später am 24. April wurde die Motorspritze Niederlandin zu einem Großfeuer nach Briest angefordert. Dort brannten zwei Scheunen und zwei Ställe nieder. Bei der Brandbekämpfung traten erhebliche Probleme auf da der Dorftümpel zu wenig Wasser hatte. Zur Hilfeleistung waren erschienen die Freiwilligen Feuerwehren Briest, Angermünde, Stendell, Gramzow, Niederlandin, Greiffenberg, Frauenhagen, Melzow, Zichow, Fredersdorf, Günterberg und die Spritzen aus Golm, Pinnow, Wendemark, Biesenbrow, Grünow, Polßen und Meichow.


Am 9. Juli wurde die Niederlandiner Wehr zu einem Brand nach Felchow alarmiert. Dort brannte eine Gutsscheune. Von der Scheune war nicht viel zu retten und durch die günstigen Windverhältnisse waren keine anderen Gebäude bedroht. Neben der Pflichtfeuerwehr Felchow waren ingesamt 9 Freiwillige Feuerwehren und 2 Pflichtfeuerwehren zur Brandbekämpfung erschienen. Am 15. November wurde in Preußen das „ Gesetz über das Feuerlöschwesen“ verabschiedet, welches ab 1. Januar 1934 in Kraft trat. Dieses Gesetz forderte das in jedem Ortspolizeibezirk eine Feuerwehr bestehen müsse. Außerdem wurde auch eine Altersgrenze für aktive Kameraden eingeführt. Demnach gehörte man ab dem vollendeten 60. Lebensjahr zur Altersabteilung und durfte nicht mehr aktives Mitglied sein.


Dieses Gesetz hatte für den Niederlandiner Oberführer Reinhold Joger zur Folge, dass er sein Amt nicht mehr länger ausüben konnte, da er diese Altersgrenze schon längst überschritten hatte. Diese Prozedur war für diese Kameraden, die mit Leib und Seele Feuerwehrmann waren auch ziemlich demütigend. Als sein Nachfolger wurde der Kamerad August Maasch bestimmt. Stellvertreter wurde Wilhelm Kämke.

1934

Gründungsjahr der Freiw. Feuerwehr Hohenlandin und der Amtsfeuerwehr Landin

Durch das neue Feuerlöschgesetz kamen noch mehr Veränderungen für die Wehren hinzu. So sollte es in jeden Amtsbezirk nur noch eine freiwillige Feuerwehr geben. Diese hatte Einheitssatzungen anzunehmen in denen unter anderem auch der sogenannte Arierparagraph welcher besagte dass Juden keine Mitglieder sein durften. Der oberste Führer der Amtsbezirksfeuerwehr war der Bezirkswehrführer. Anstelle der bisherigen Vorstände wurden Führerräte gebildet. Im Amtsbezirk Landin waren Anfang 1934 in den Orten Niederlandin, Mürow und Felchow freiwillige Feuerwehren vorhanden. In Pinnow und Hohenlandin waren noch keine freiwilligen Feuerwehren gebildet. Die bereits bestehenden Wehren mussten ihre bisherige Satzung außer Kraft setzen und es wurde die Freiwillige Feuerwehr des Amtsbezirks Landin gegründet. Diese setzte sich anfangs aus den Halblöschzügen Mürow, Niederlandin und Felchow zusammen. Zum kommissarischen Bezirkswehrführer wurde der Führer der jüngsten Wehr, Kam. Neumann aus Felchow ernannt. Der Grund dafür war, dass sowohl der Oberführer Emil Wehn aus Mürow als auch Oberführer Reinhold Joger aus Niederlandin die Altersgrenze überschritten hatten. Neu war auch dass sich die Freiwilligen Feuerwehren jetzt ins Vereinsregister des Amtsgerichtes eintragen lassen sollten. Die bisherigen Oberführer der Ortsfeuerwehren wurden kommissarisch zum Löschzugführer bzw. Halblöschzugführer ernannt. Die kommissarische Ernennung beruhte darauf dass die fachliche Eignung aber vor allem die politische Zuverlässigkeit erst geprüft werden musste.


Am 13. März wurde dann auch in Pinnow eine freiwillige Feuerwehr gegründet. Zum komm. Halblöschzugführer wurde Kam. Krüger ernannt. Die FF Pinnow war somit der vierte Halblöschzug der Freiwilligen Feuerwehr des Amtsbezirks Landin. Am 6. Juni fand im Hohenlandiner Gasthof die Gründungsversammlung der freiwilligen Feuerwehr statt. Die Versammlung war gut besucht, jedoch fehlten viele der Grundbesitzer. Als Gäste waren Kreiswehrführer Nölte und Kreisversicherungskommissar Graßmann erschienen. Die anfängliche Skepsis der Hohenlandiner Bürger, dass diese durch ihre aktive Mitgliedschaft besondere Kosten entstehen würden, konnte von Kreiswehrführer Nölte widerlegt werden, da die Gemeinde die Pflichtbeiträge aufbringen müsse. Nach interessanten Vorträgen über das freiwillige Feuerlöschwesen und die Feuerversicherung schritt man zur Gründung. 20 Hohenlandiner wurden aktive Mitglieder, hinzu kamen noch einige passive Mitglieder. Zum kommissarischen Halblöschzugführer wurde der bisherige Spritzenmeister Albrecht ernannt. Die 75. Wehr des Kreises Angermünde war somit gegründet. Eine gute Saug- und Druckspritze war in Hohenlandin bereits vorhanden, sodass man sich um die Beschaffung eines neuen Gerätes keine Sorgen machen musste. Die FF Hohenlandin war somit der fünfte Halblöschzug in der Bezirkswehr Landin, somit hatte jedes Dorf des Amtsbezirkes einen eigenen Halblöschzug.

Nachdem die Amtsbezirksfeuerwehr nun komplett formiert war und insgesamt 99 aktive Mitglieder zählte, fanden nun regelmäßige Versammlungen, Übungen und Aufmärsche abwechselnd in den verschiedenen Orten unseres Amtsbezirks statt. Aber auch gefeiert wurde oftmals bis in die Morgenstunden. Stiftungsfeste, Sommer- oder Wintervergnügen gaben hierzu den Anlass. Im Jahre 1934 wurde mit Hilfe der Feuersozietät der Provinz Brandenburg in Niederlandin ein verschlammter Dorfteich zum mustergültigen Feuerlöschteich ausgebaut. Trotz der sengenden Hitze des Sommers führte der Löschteich noch genügend Wasser. Am 18. Juli brannte in Niederlandin ein Kornfeld. An der Brandbekämpfung beteiligten sich neben den Feuerwehren auch Gutsgespanne. Durch Furchenziehen konnte das Feuer eingedämmt werden. Am 2. September waren beide Landiner Wehren zu Gast bei der Abnahme der Freiwilligen Feuerwehr Pinnow. Am 21. Oktober konnte sich die junge Hohenlandiner Wehr der Abnahme durch den Kreiswehrführer Nölte stellen. Als Gäste erschienen neben einigen Nachbarwehren auch der Kriegerverein Hohenlandin. Um 12:30 Uhr war die Wehr komplett angetreten. Fuß- und Gerätedienst wurden gut durchgeführt und der Brandangriff wurde praktisch und theoretisch durchgenommen. Nach einer Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal hielt Kreiswehrführer Nölte eine Ansprache. Anschließend wurden die Kameraden verpflichtet. Nun ging es zum Schloss wo ein Vorbeimarsch stattfand, dem sich der gemütliche Teil anschloss. Nach einer Verlosung wurde dann das Tanzbein geschwungen bis die Stunde des Abschiednehmens geschlagen hatte. Die Freiw. Feuerwehr spendete auch einen guten Betrag für die Winterhilfe. Am 4. November war die FF Hohenlandin bei der Abnahme der FF Grünow zu Gast.

1935

Am 10. Februar ertönte in Hohenlandin gegen 0:30 Uhr Feueralarm. Das halbe Dorf befand sich im Gasthof, da der Kriegerverein sein 40. Stiftungsfest feierte. Es brannte die große massive Scheune des Bauern Gennrich. Erfasst wurden auch zwei Schuppen. Die angrenzenden Ställe konnten mit Mühe gehalten werden. Löschwasser war durch den 100m hinter der Scheune vorbeiführenden Graben reichlich vorhanden. Es war vor allem der Motorspritze Niederlandin zu verdanken dass das Feuer auf seinen Herd beschränkt blieb und nicht noch weitere Gebäude erfasste. Mitverbrannt waren der Dreschplatz mit Motor, mehrere landwirtschaftliche Maschinen, Arbeits- und Wirtschaftsgerät, 65 Fuhren Halmfrüchte, 30 Fuhren Heu und Stroh und 300 Zentner Kartoffeln. Insgesamt waren 12 Wehren vor Ort.

Am 15. Februar wurde Bauer Gennrich verhaftet und ins Amtsgericht Schwedt eingeliefert. Die Ermittlungen der vereinigten Gendarmerie hatten ergeben das Gennrich selbst den Arbeiter Andree anstiftete die Scheune in Brand zu legen. Er versprach Andree hierfür 30 Mark und eine spätere Einstellung als Stallschweizer. Gennrich wollte die Versicherungsprämpie kassieren und später eine neue größere aufbauen. Als im April die Gerichtsprozess begann erhängte sich Gennrich in seiner Zelle. Andree gestand alles und wurde zu einer milden Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilt.

1936

Ab 1936 wurde die bisherige Arbeitsteilung in Steiger, Spritzen-, Schlauch-, und Ordnungsabteilung aufgehoben und es begann die Ausbildung zum Einheitsfeuerwehrmann und die Dreiteilung des Löschangriffs in (Angriffs-, Wasser-, Schlauchtrupp), ähnlich wie es heute noch praktiziert wird. Am Abend des 16. August gegen 22:30 Uhr stand in Hohenlandin die große gefüllte Scheune des Bauern Dähne. Die angrenzenden Ställe und das Wohnhaus konnten gerettet werden. Es verbrannten 23 Fuhren Roggen, 20 Fuhren Weizen, 13 Fuhren Gerste, 13 Fuhren Hafer, 6 Fuhren Heu sowie diverse landwirtschaftliche Geräte und Anhänger.

1937

Im Dezember wurde in Niederlandin auf Verordnung des Landrats neben der freiwilligen Feuerwehr auch eine Pflichtfeuerwehr gebildet. Grund dafür war die zu geringe Mannschaftsstärke der freiw. Feuerwehr. Ein Halblöschzug der Kategorie A sollte aus mindestens 27 Mann bestehen. Da der Halblöschzug Niederlandin diese Stärke nicht auweisen konnte wurden die Jahrgänge von 18-50 Jahren verpflichtet. Der erste Dienst der Pflichtfeuerwehr fand 5. Dezember statt. Führer der Pflichtfeuerwehr war Halblöschzugführer August Maasch.

1938

Am 23. November wurde das „ Gesetz über das Feuerlöschwesen“ (Reichsfeuerlöschgesetz) verabschiedet. Darin wurde bestimmt dass die von den freiwilligen Feuerwehren gebildeten Vereine und Verbände aufgelöst werden müssen. Den Zeitpunkt der Auflösung sollte der Reichsminister des Innern bestimmen. Anstelle der Vereine sollte eine nach Löscheinheiten gegliederte Hilfspolizeitruppe folgen, deren Organisation der Reichsminister des Innern bestimmen sollte.

1939

Die Feste vor Kriegsbeginn

Am 18. Juni feierte der Männergesangsverein „Liederkranz“ Niederlandin sein 25 jähriges Bestehen woran die Freiwillige Feuerwehr Niederlandin vollzählig teilnahm. Am 25. Juni feierte die Kriegerkameradschaft Hohenlandin ihr Sommervergnügen woran die Freiw. Feuerwehr Hohenlandin teilnahm. Am 9. Juli feierte die Freiw. Feuerwehr Niederlandin ihr 10 jähriges Bestehen. Hierzu waren vom Bezirksführer August Maasch alle Halblöschzüge der Amtsbezirkswehr Landin geladen worden. Um 9 Uhr vormittags trafen die Halblöschzuge ein. Ab 10 Uhr begann dann Fußdienst in Gruppen und Zügen. Nach der Kritik des Kreiswehrführers Wendt, der außer einigen Kleinigkeiten nichts zu bemängeln hatte, wurde das Mittagessen eingenommen. Um 14 Uhr begann der Ausmarsch zum Festplatz am Wald wo ein Vierkampf stattfand zu dem jeder Halbzug eine Mannschaft stellen musste. Der Vierkampf setzte sich zusammen aus 5x100m Staffel, Keulenzielwurf, Keulenweitwurf und Kleinkaliberschießen mit Gasmaske. Sieger wurde der Halbzug Niederlandin mit 1295 Punkten, gefolgt von Pinnow mit 1208 Punkten und Hohenlandin mit 1198. Die Mannschaft Niederlandin gewann den vom Kreiswehrführer gestifteten Wanderpokal. Kamerad Maack (Dorflehrer) begrüßte die erschienen Gäste. Kreiswehrführer Wendt ergriff danach das Wort und dankte Gemeinde und Amtsvorsteher für die gute Zusammenarbeit mit der Wehr und überbrachte die Grüße des Landrats. Kreisversicherungskommissar Schiewek überbrachte die Glückwünsche des Generaldirektors der Feuersozietät, und schenkte der Wehr 20m Druckschlauch. Jetzt ehrte der Kreiswehrführer 7 Kameraden für 10 jährige Mitgliedschaft sowie den Brandmeister und ersten Oberführer Reinhold Joger (Altersabteilung) für 40 jährige Mitgliedschaft. Nach einem Preisschießen wo viele nette Preise warteten, schloss ein Tanz bis in die frühen Morgenstunden die Jubelfeier der Wehr ab.

Am 1. September begann der 2. Weltkrieg und die ersten Wehrleute mussten ihren blauen Dienstrock der Feuerwehr mit den grauen der Wehrmacht tauschen. Am Sonnabend den 14. Oktober gegen 17:00 Uhr brach in Hohenlandin ein Großfeuer aus dem eine große Scheune des Gutes zum Opfer fiel. Die Scheune war voll mit Erntevorräten sodass an einer Rettung derselben nicht mehr zu denken war. Der sofort herbeigeeilte Halblöschzug Hohenlandin sowie ein in Hohonlandin stationiertes Erntekommando der Wehrmacht übernahmen zunächst den Schutz der gefährdeten Gebäude, sowohl Wohn- als auch Wirtschaftsgebäude. Wie sehr diese bedroht waren erkannte man daran dass die Gebäude bereits geräumt waren. Die nacheinander eintreffenden Halblöschzüge Niederlandin, Schönermark, Pinnow, Heinersdorf, Mürow, Frauenhagen und Felchow konnten verhindern dass das Feuer auf weitere Gebäude übergriff. Insgesamt waren drei Motorspritzen und 5 Handdruckspritzen im Einsatz. Der entstandene Schaden wurde auf 100000 RM geschätzt. Mit der 3. Durchführungsverordnung zum Reichsfeuerlöschgesetz vom 24. Oktober wurde festgelegt dass die gebildeten Vereine und Verbände jetzt aufzulösen sind. Auch wurde festgelegt dass die freiwillige Wehr eine gemeindliche Einrichtung im Auftrage des Ortspolizeiverwalters ist. Auch neue Dienstgrade wurden eingeführt.

1940

Die Mannschaftsstärke der Freiwilligen Feuerwehr betrug in Hohenlandin 22 aktive und in Niederlandin 23 aktive Mitglieder. Mitte des Jahres wurde die bisherige Bezirkswehr Landin wieder aufgehoben, und der Verein aufgelöst. Von nun an war jede Feuerwehr wieder eigenständig und der Wehrführer führ die Wehr verantwortlich.

1943

Da die meisten aktiven Kameraden in den Krieg ziehen mussten, wurden jetzt auch die ersten Frauen in Landin für den Feuerlöschdienst notdienstverpflichtet und zur Brandbekämpfung ausgebildet.

1944

Am Nachmittag des 6. Mai zog ein Gewitter über Landin auf. Ein gewaltiger Blitz schlug in die Hohenlandiner Kirche ein. Durch die Druckwelle und das Feuer wurde der Kirchturm, sowie das Kirchdach völlig vernichtet. Doch auch im Dorf waren die Schäden gewaltig. Durch die Druckwelle gingen im Schloss 58 Fensterscheiben, im Wirtschaftshaus 33, in der Schule 10, und auch in den Wohnungen der Arbeiter etliche Scheiben zu Bruch. Auch fast alle Radiogeräte im Dorf waren defekt.

Am darauf folgenden Sonntag warfen Flieger Brand- und Sprengbomben über die Niederlandiner Heide ab. Das Ziel dieser Angiffe war wahrscheinlich die Munitionsanstalt (MUNA) in Pinnow gewesen, jedoch wurde dieses verfehlt. Im Niederlandiner Wald zündeten einige der Brandbomben, jedoch konnte sich durch den Regen am Vortag der Brand nicht ausbreiten so dass ein größerer Waldbrand durch die Wehren verhindert werden konnte. Auch 9 Sprengbomben waren zum Abwurf gekommen.

1945

In den letzten Kriegstagen verließen am Abend des 25. April die Einwohner von Hohen- und Niederlandin ihr Dorf und begaben sich auf die Flucht vor den herannahenden sowjetischen Truppen. Somit war das auch das vorläufige Ende für die Freiwilligen Feuerwehren Nieder- und Hohenlandin

Fortsetzung folgt…